Die Wahlmöglichkeiten für Leistungen der Privaten Krankenversicherung

Im Unterschied zur GKV haben Versicherte in der PKV die volle Wahlfreiheit bei Leistungen über die Regelversorgung hinaus. Versicherte der PKV können unter hunderten von Tarifen wählen. Ihnen stehen zudem die vollständig freie Arztwahl und die freie Wahl einer Klinik offen. Ab 2012 muss die PKV gleiche Tarife für Frauen und Männer anbieten.

Leistungskatalog der Krankenversicherung kann in der PKV individuell erstellt werden

Im Gegensatz zur Gesetzlichen Krankenversicherung stehen den Versicherten in der Privaten Krankenversicherung hunderte von verschiedenen Modellen für Versicherungstarife und einzelne Leistungen zur Auswahl. Die Regelversorgung im Rahmen der Leistungen der Gesetzlichen Krankenversicherung ist bei jedem Tarif gewährleistet. Sie werden vom Basistarif ebenso umfasst wie von der Vollversicherung zum Einsteigertarif. Da in Deutschland die gesetzliche Pflicht zu einer Krankenversicherung besteht, muss auch eine einheitliche Grundversorgung für alle Versicherten, unabhängig ob in der GKV oder in der PKV, gewährleistet sein.

Die Vorteile, die viele der Versicherten in der Privaten Krankenversicherung sehen, bestehen gerade in dem hohen Ausmaß der Wahlmöglichkeiten für zusätzliche gesundheitliche Leistungen. Solche Leistungen betreffen die gesamte gesundheitliche Versorgung beim Arzt und beim Facharzt, die Behandlung beim Zahnarzt, die Behandlung durch einen Heilpraktiker, sowie die Möglichkeit, im Krankenhaus die Behandlung durch den Chefarzt oder einen anderen gewählten Arzt zu erhalten.

Zudem entfallen bei der PKV die Zuzahlungen zu verordneten Medikamenten, Heil- und Hilfsmitteln. Es besteht jedoch die Möglichkeit, den monatlichen Beitrag durch die Wahl eines Selbstbehalts erheblich zu mindern. Die Selbstbehalte können dabei im unteren Bereich von 100 oder einigen hundert Euro liegen oder auch 1000 Euro betragen. Dies liegt ganz im Ermessen des Versicherten beim Abschluss seines Vertrages mit der PKV. Ebenso besteht die Möglichkeit, Tarife mit Rückerstattung zu wählen. Solche Tarife beinhalten eine Teilrückzahlung bei nicht in Anspruch genommenen vereinbarten Leistungen.

Die Versicherten haben die Möglichkeit, in den Tarif die Behandlung mit alternativen medizinischen Methoden und Therapien einzubinden, sowie auch die Behandlung durch einen Heilpraktiker. Sie können zusätzliche Module für Leistungen bei Kuren in die Versicherung einbauen. Sie haben, je nach Tarif, einen Anspruch auf hohe Leistungen im zahnärztlichen Bereich, einschließlich von hochwertigem Zahnersatz. Mit einem entsprechenden Tarif kann im Krankenhaus das Einbett- oder das Zweibettzimmer vereinbart werden, je nach Wunsch ist es möglich die Behandlung durch den Chefarzt zu wählen, und es kann für den Fall der Erkrankung ein Krankentagegeld oder die Zahlung eines Krankenhaustagegeldes bei einem Klinikaufenthalt vereinbart werden. Für das Krankengeld kann gewählt werden, von welchem Tag der Krankheit an es gezahlt werden soll. Die Wahlmöglichkeit des Beginns der Zahlungen beginnt bei drei Tagen.

Die Zahlung von einem gesicherten Krankengeld ist besonders für Selbstständige und Freiberufler wichtig, da sie nicht wie der Arbeitnehmer einen Anspruch auf die sechswöchige Fortzahlung der Bezüge haben.

Für verschiedene Tarifabschlüsse und einzelne Module können die volle Kostenübernahme oder eine anteilige Kostenübernahme vereinbart werden.

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Änderungen bei der Privaten Krankenversicherung

Nachdem bereits 2009 einige Änderungen für die PKV gesetzlich geregelt wurden, womit der frei zugängliche Basistarif für alle Antragsteller gesicherte wurde, treten mit dem Jahr 2012 weitere Veränderungen in Kraft.

Bis zum 21. 12. 2012 müssen die privaten Krankenversicherer Tarife anbieten, die auf der Gleichbehandlung von Männern und Frauen basieren. Diese Festlegung ist auf ein Urteil zurückzuführen, das der Europäische Gerichtshof am 1.3.2011 gefällt hat. Danach dürfen Versicherungsbeiträge nicht mehr unterschiedlich nach Geschlechtern festgelegt werden. Dieses Urteil betrifft alle privaten Versicherungen, nicht nur die Krankenversicherung. In der Folge darf damit zu rechnen sein, dass es eine Verschiebung der Beitragshöhe zugunsten von Frauen in der PKV geben wird, wohingegen die männlichen Mitglieder mit Beitragserhöhungen zu rechnen haben.

Die Einkommensgrenze für die Pflichtversicherung in der GKV steigt von 44.550 Euro im Jahr 2011 auf 45.900 Euro im Jahr 2012. Damit werden wahrscheinlich weniger Personen unter die Möglichkeit der Wahlfreiheit zwischen GKV und PKV fallen. Gleichzeitig steigt jedoch auch die Beitragsbemessungsgrenze, sodass damit auch die Zuschüsse der Arbeitgeber ansteigen.

Vergleich von Leistungen, Tarifmodellen, Kosten

Infolge der großen Wahlmöglichkeiten innerhalb der Vollversicherung in der PKV ist der sehr eingehende Vergleich der Angebote unerlässlich notwendig. Viele private Krankenversicherer bieten inzwischen auch umfassende Leistungen zu sehr günstigen Tarifen an. Andere dagegen stellen dagegen interessante Einstiegsmodelle vor, berechnen jedoch die darüber hinausgehenden Leistungen recht hoch bei der Prämiengestaltung. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Modellen und Wahlmöglichkeiten können teils Beträge von um die 2.000 Euro im Jahr umfassen. Das allein zeigt schon, dass eine gründliche Berechnung sehr wichtig ist. Optimal und dennoch so günstig wie möglich versichert zu sein, ist schließlich das Bestreben der Versicherten. Es ist empfehlenswert, immer mehrere Angebote verschiedener PKV online einzuholen. Die einzelnen Versicherungswünsche werden bereits bei der Anforderung eines Angebots aufgelistet. Das Angebot ist nicht bindend. Es können von den Versicherten sehr viele solche Angebote eingeholt werden, um einen wirklich relevanten Vergleich zu erhalten. Eine gute Grundlage für die engere Auswahl bieten die Testergebnisse von unabhängigen Testinstitutionen für die PKV.